Selbstwirksamkeit stärken
Selbstwirksamkeit stärken – wie du dein Leben aktiv gestaltest
Einleitung
Hast du manchmal das Gefühl, dass dir das Leben einfach passiert – ohne dass du wirklich Einfluss darauf hast? Dann fehlt dir vielleicht ein entscheidender Schlüssel: Selbstwirksamkeit. Sie beschreibt das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern und Ziele zu erreichen. Wer seine Selbstwirksamkeit stärkt, entwickelt innere Sicherheit und erlebt mehr Zufriedenheit im Alltag. Dieser Artikel zeigt dir, was hinter dem Begriff steckt, warum er so wichtig ist und wie du Schritt für Schritt deine Selbstwirksamkeit trainieren kannst.
Was bedeutet Selbstwirksamkeit?
Der Begriff geht auf den Psychologen Albert Bandura zurück, der in den 1970er-Jahren das Konzept der Self-Efficacy entwickelte. Selbstwirksamkeit bedeutet, überzeugt zu sein: „Ich kann mit meinem Handeln etwas bewirken.“ Es geht also nicht um objektive Fähigkeiten, sondern um die innere Haltung. Zwei Menschen mit denselben Talenten können völlig unterschiedlich handeln – je nachdem, ob sie glauben, erfolgreich zu sein oder nicht.
Selbstwirksamkeit ist eng verwandt mit Selbstvertrauen und Selbstwert, aber nicht identisch:

- Selbstwert: „Ich bin wertvoll.“
- Selbstvertrauen: „Ich traue mir etwas zu.“
- Selbstwirksamkeit: „Ich kann durch mein Handeln wirklich etwas verändern.“
Weitere Informationen: Das Prinzip der Selbstwirksamkeit nach Bandura
Warum Selbstwirksamkeit so wichtig ist
Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit …
- bleiben auch bei Rückschlägen motiviert,
- sehen Schwierigkeiten als Herausforderung statt als Bedrohung,
- trauen sich neue Aufgaben zu,
- erleben weniger Stress und Ängste,
- erholen sich schneller von Krisen.
Wer dagegen glaubt, nichts ausrichten zu können, fühlt sich schnell ausgeliefert. Dieses Gefühl nennt man auch erlernte Hilflosigkeit – und es ist ein starker Risikofaktor für Depressionen, Burnout oder Angststörungen. Selbstwirksamkeit ist also nicht nur ein psychologisches „Nice-to-have“, sondern eine echte Schutzkraft für deine seelische Gesundheit.
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Ursachen für geringe Selbstwirksamkeit
Warum fällt es manchen Menschen schwer, an die eigene Wirkungskraft zu glauben? Die Ursachen sind vielfältig und meist das Ergebnis von Erfahrungen, die sich über Jahre summieren.
Wiederholte Misserfolge
Wenn jemand immer wieder erlebt, dass Anstrengung nicht zum Ziel führt, entsteht leicht das Gefühl: „Es bringt ohnehin nichts.“ In der Psychologie spricht man hier von erlernter Hilflosigkeit. Besonders gefährlich: Schon kleine Rückschläge werden dann als Beweis gesehen, dass man nichts bewirken kann.
Überbehütung in der Kindheit
Kinder, die nie eigene Entscheidungen treffen dürfen, lernen nicht, dass ihr Handeln Konsequenzen hat. Wenn Eltern ständig eingreifen, fehlt die Erfahrung: „Ich kann etwas alleine schaffen.“ Im Erwachsenenalter zeigt sich das oft als Unsicherheit oder Abhängigkeit von anderen.
Kritische oder traumatische Erfahrungen
Missbrauch, Vernachlässigung oder Mobbing hinterlassen tiefe Spuren. Wer früh die Erfahrung macht, ausgeliefert zu sein, trägt dieses Gefühl oft ins Erwachsenenleben. Typisch sind Sätze wie: „Egal, was ich mache, ich habe keine Kontrolle.“
Negative Glaubenssätze
Gedanken wie „Ich kann das nicht“, „Andere sind besser“ oder „Ich bin schwach“ prägen das Selbstbild nachhaltig. Solche inneren Überzeugungen wirken wie eine unsichtbare Mauer zwischen dem, was möglich wäre, und dem, was man sich zutraut.
Soziale Vergleiche
In Zeiten von Social Media ist der Vergleich mit anderen allgegenwärtig. Das Problem: Wir sehen nur die Schokoladenseite der anderen, aber nie ihre Misserfolge. Das schwächt den Glauben an die eigene Kompetenz und erzeugt das Gefühl, ständig hinterherzuhinken.
Merke: Geringe Selbstwirksamkeit entsteht nicht von heute auf morgen. Sie ist das Ergebnis vieler Erfahrungen, die sich verknüpfen – aber genauso kann sie durch neue, positive Erfahrungen Schritt für Schritt wieder aufgebaut werden.

Folgen von mangelnder Selbstwirksamkeit
Wenn Selbstwirksamkeit fehlt, wirkt sich das auf nahezu alle Lebensbereiche aus. Betroffene erleben nicht nur mehr Stress, sondern auch eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit. Typische Folgen sind:
Prokrastination und Aufschiebeverhalten
Wer nicht an die eigene Wirksamkeit glaubt, schiebt Aufgaben gerne vor sich her. Dahinter steckt der Gedanke: „Es hat sowieso keinen Sinn.“ Statt aktiv zu handeln, lähmt das Gefühl der Aussichtslosigkeit. Das führt zu noch mehr Druck – ein Teufelskreis, der Motivation und Selbstwert schwächt.
Hilflosigkeit im Alltag
Selbst kleine Herausforderungen können überwältigend wirken. Dinge wie eine Bewerbung schreiben, ein Gespräch mit dem Chef führen oder einen neuen Kurs beginnen erscheinen unüberwindbar. Das führt zu Passivität und dem Gefühl, dem Leben ausgeliefert zu sein.
Ängste und chronischer Stress
Wer überzeugt ist, nichts bewirken zu können, nimmt Situationen schneller als Bedrohung wahr. Schon kleine Anforderungen lösen Nervosität oder Panik aus. Langfristig führt das zu Dauerstress, Schlafstörungen und körperlichen Beschwerden wie Verspannungen oder Kopfschmerzen.
Einschränkungen in Beziehungen
Mangelnde Selbstwirksamkeit kann auch zwischenmenschlich belasten. Betroffene ziehen sich zurück, äußern ihre Bedürfnisse nicht oder lassen andere Entscheidungen treffen. Das kann zu Konflikten, Abhängigkeit oder toxischen Beziehungen führen.
Psychische Erkrankungen
Langfristig ist ein niedriger Selbstwirksamkeitserwartung ein Risikofaktor für Depressionen, Burnout und Angststörungen. Wer sich über Jahre ohnmächtig fühlt, verliert Hoffnung und Lebensfreude.
Wichtig: Geringe Selbstwirksamkeit bedeutet nicht, dass du für immer in diesem Muster bleiben musst. Sie zeigt dir vielmehr, an welchen Punkten du beginnen kannst, neue Erfahrungen zu machen und Schritt für Schritt Vertrauen in dich zurückzugewinnen.
Strategien zur Stärkung der Selbstwirksamkeit

Es reicht nicht, zu wissen, was Selbstwirksamkeit bedeutet – entscheidend ist, sie im Alltag aktiv zu trainieren. Die folgenden Strategien helfen dir, Schritt für Schritt Vertrauen in deine eigene Wirkungskraft aufzubauen.
1. Realistische Ziele setzen
Unrealistische Vorsätze sind der schnellste Weg zum Frust. Teile große Vorhaben in kleine, machbare Schritte.
- Statt: „Ich will 10 Kilo abnehmen“ → „Ich gehe dreimal pro Woche 20 Minuten spazieren.“
- Statt: „Ich schreibe ein ganzes Buch“ → „Ich schreibe jeden Tag 200 Wörter.“
Jedes erreichte Ziel beweist dir: „Mein Handeln macht einen Unterschied.“
2. Schritt-für-Schritt-Vorgehen
Viele Menschen scheitern, weil sie sich von einer Aufgabe erschlagen fühlen. Zerlege große Projekte in kleine Etappen und feiere jeden Teilerfolg.
Beispiel: Eine Prüfungsvorbereitung in Lerneinheiten aufteilen statt in einem Block zu pauken. So entsteht das Gefühl: „Ich komme voran.“
3. Erfolgserlebnisse bewusst festhalten
Das Gehirn neigt dazu, Misserfolge stärker zu gewichten als Erfolge. Ein Erfolgstagebuch hilft, diese Verzerrung auszugleichen.
- Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, die dir gelungen sind – egal wie klein.
- Lies deine Liste regelmäßig durch, um dein Vertrauen zu stärken.
4. Vorbilder und Modelllernen nutzen
Beobachte Menschen, die ähnliche Ziele erreicht haben. Das nennt man in der Psychologie Modelllernen. Es zeigt dir, dass Veränderung möglich ist.
- Lies Biografien von Menschen, die dich inspirieren.
- Suche im direkten Umfeld nach jemandem, der ein Problem gemeistert hat, das du kennst.
Das Motto lautet: „Wenn sie es schaffen, kann ich es auch.“
5. Positive Selbstgespräche trainieren
Der innere Dialog beeinflusst deine Handlungsfähigkeit massiv. Achte darauf, wie du mit dir sprichst.
- Statt: „Das schaffe ich nie.“ → „Ich probiere es Schritt für Schritt.“
- Statt: „Ich mache immer alles falsch.“ → „Fehler sind Lernschritte.“
Tipp: Stell dir vor, du würdest mit einem guten Freund sprechen – wärst du so hart mit ihm wie mit dir selbst?
6. Umgang mit Rückschlägen üben
Rückschläge sind normal und kein Beweis für Unfähigkeit. Entscheidend ist, wie du reagierst:
- Analysiere: „Was genau ist passiert?“
- Lerne: „Was mache ich beim nächsten Mal anders?“
- Erinnere dich: Auch erfolgreiche Menschen sind oft gescheitert, bevor sie ihre Ziele erreicht haben.
7. Soziale Unterstützung annehmen
Allein ist es schwerer. Wer Hilfe annimmt, erhöht seine Chancen auf Erfolg. Austausch mit Freunden, Familie oder Mentoren wirkt wie ein Verstärker für deine Selbstwirksamkeit.
- Bitte aktiv um Feedback.
- Teile deine Fortschritte mit anderen.
- Feiere Erfolge gemeinsam.
Fazit der Strategien: Selbstwirksamkeit ist nichts Abstraktes. Sie entsteht immer dann, wenn du handelst und dir den Erfolg bewusst machst – egal, wie klein er ist. Mit jedem Schritt wächst dein Vertrauen in die eigene Kraft.
Beispiele aus dem Alltag
- Job: Ein Mitarbeiter übernimmt ein Projekt, das ihn zunächst überfordert. Schritt für Schritt erlebt er, dass er Lösungen findet – sein Selbstwirksamkeitserleben wächst.
- Beziehungen: Jemand wagt es, eigene Bedürfnisse klar zu äußern. Die positive Reaktion zeigt: „Mein Verhalten macht einen Unterschied.“
- Studium: Eine Studentin besteht eine Prüfung, auf die sie sich intensiv vorbereitet hat. Das stärkt die Überzeugung: „Meine Anstrengung lohnt sich.“
- Gesundheit: Jemand beginnt mit regelmäßigem Training und spürt nach einigen Wochen mehr Energie. Der Körper beweist: „Mein Handeln wirkt.“
Weitere Informationen: Selbstwirksamkeit stärken – Helsana
14-Tage-Trainingsplan zur Selbstwirksamkeit
Manchmal braucht es keinen riesigen Umbruch, sondern nur kleine Schritte, die sich summieren. Der folgende Plan ist so aufgebaut, dass du jeden Tag eine konkrete Aufgabe hast, die dich deinem Ziel näherbringt: mehr Vertrauen in deine eigene Wirkungskraft.
Woche 1 – Grundlagen legen
Tag 1 – Rückblick auf Erfolge
Nimm dir 15 Minuten und schreibe drei Dinge auf, die du in den letzten Wochen geschafft hast – egal wie klein. Lies sie dir abends laut vor. So richtest du deinen Blick auf das, was schon funktioniert hat.
Tag 2 – Kleine Aufgabe meistern
Setze dir heute ein erreichbares Ziel, z. B. einen kurzen Spaziergang, eine kleine Aufräumaktion oder einen Anruf, den du lange vor dir hergeschoben hast. Erledige es bewusst und genieße das Gefühl, etwas abgeschlossen zu haben.
Tag 3 – Das Erfolgstagebuch starten
Besorge dir ein Notizbuch oder öffne eine Datei auf deinem Handy. Schreibe am Ende des Tages mindestens eine Sache auf, die dir gelungen ist. Achte darauf, auch kleine Erfolge festzuhalten.
Tag 4 – Selbstgespräche beobachten
Achte heute bewusst darauf, wie du innerlich mit dir sprichst. Notiere abwertende Gedanken und formuliere sie um: aus „Das kann ich nicht“ wird „Ich probiere es in kleinen Schritten.“
Tag 5 – Etwas Neues ausprobieren
Probiere heute etwas, das du noch nie gemacht hast – ein neues Rezept, ein anderer Weg zur Arbeit, eine neue Übung beim Sport. Dein Gehirn lernt so: „Ich kann Neues wagen.“
Tag 6 – Soziale Unterstützung suchen
Sprich mit einer Person deines Vertrauens über ein kleines Ziel, das du erreichen willst. Bitte um Feedback oder einfach um ein offenes Ohr. Allein der Austausch stärkt dein Gefühl, nicht alles allein tragen zu müssen.
Tag 7 – Wochenauswertung
Blättere durch deine Aufzeichnungen der letzten Tage. Sieh dir an, was schon funktioniert hat. Feiere dich bewusst – vielleicht mit etwas Kleinem, das dir Freude macht.

Woche 2 – Vertiefung und Routinen
Tag 8 – Ein größeres Ziel in Schritte zerlegen
Wähle ein Projekt (z. B. Bewerbungen, Haushaltsaufgabe, Fitness) und teile es in kleine Etappen. Schreibe jeden Schritt auf und hake ab, was du erledigt hast.
Tag 9 – Vorbilder finden
Lies heute eine Geschichte oder ein Interview über jemanden, der eine Herausforderung gemeistert hat, die dir vertraut ist. Reflektiere: „Was kann ich davon für mich übernehmen?“
Tag 10 – STOPP-Skill üben
Wenn du heute Stress spürst: Halte kurz inne (STOPP = Stopp sagen – Tief atmen – Orientieren – Plan machen – Probieren). Notiere danach, wie es dir geholfen hat.
Tag 11 – Rückschläge analysieren
Erinnere dich an eine Situation, die nicht geklappt hat. Schreibe auf, was du daraus lernen kannst. Formuliere bewusst: „Beim nächsten Mal mache ich … anders.“
Tag 12 – Freundliche Stimme im Kopf
Schreibe dir einen Satz auf, den du heute wie ein Mantra wiederholst. Beispiel: „Ich darf kleine Schritte machen.“ Lies ihn dir mehrmals am Tag vor.
Tag 13 – Feedback einholen
Bitte eine Freundin, einen Freund oder Kollegen um ehrliches Feedback zu einer deiner Stärken. Nimm das Kompliment bewusst an, ohne es kleinzureden.
Tag 14 – Abschluss und Ausblick
Schau dir dein Erfolgstagebuch an. Welche Fortschritte siehst du? Notiere drei Dinge, die du auch nach dem 14-Tage-Plan beibehalten willst. Mach dir klar: Dies war nur der Anfang – ab jetzt kannst du selbst entscheiden, wie du weitermachst.
✨ Fazit zum Plan: Zwei Wochen reichen, um zu spüren, dass du dein Leben beeinflussen kannst. Kleine Erfolge summieren sich und machen Selbstwirksamkeit zu einem spürbaren Erlebnis.
Weitere Informationen: Selbstwirksamkeit verbessern (inkl. 15 Übungen) | DHGS
Grenzen & Hilfe
So sehr Selbstwirksamkeit trainierbar ist – sie hat auch ihre Grenzen. Manchmal sind die inneren Hindernisse so groß, dass du allein nicht weiterkommst. Wichtig ist, das zu erkennen und rechtzeitig Unterstützung anzunehmen.
Wann Selbsthilfe nicht mehr reicht
- Dauerhafte Hilflosigkeit: Wenn du trotz aller Bemühungen das Gefühl hast, festzustecken und immer wieder an denselben Punkten scheiterst.
- Psychische Belastungen: Wenn depressive Gedanken, Ängste oder Schlafstörungen deinen Alltag stark einschränken.
- Selbstzweifel ohne Ende: Wenn deine innere Stimme dich so stark kritisiert, dass du dich kaum noch etwas traust.
- Rückzug und Isolation: Wenn du dich von Freunden, Familie oder Kollegen zurückziehst, weil du denkst, sowieso nichts ausrichten zu können.
Welche Hilfe sinnvoll sein kann
- Psychotherapie: Besonders wirksam sind verhaltenstherapeutische Ansätze, die konkrete Übungen für Selbstwirksamkeit enthalten. Dort lernst du, schrittweise alte Glaubenssätze zu verändern und neue Erfahrungen zu sammeln.
- Coaching: Für Menschen, die weniger mit psychischen Erkrankungen, sondern eher mit beruflichen oder privaten Blockaden kämpfen, kann Coaching ein passender Weg sein.
- Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen, bringt das Gefühl zurück: „Ich bin nicht allein.“
- Krisendienste: In akuten Phasen helfen Telefonseelsorge oder psychiatrische Notdienste, sofort wieder einen Boden unter den Füßen zu spüren.
Hilfe annehmen ist kein Versagen
Viele Menschen zögern, sich Hilfe zu suchen – aus Angst, schwach oder unfähig zu wirken. Doch das Gegenteil ist der Fall: Es ist ein Zeichen von Mut und Verantwortungsbewusstsein, wenn du dir eingestehst, dass du Begleitung brauchst. Niemand sollte allein gegen das Gefühl der Ohnmacht ankämpfen müssen.
Merke: Selbstwirksamkeit bedeutet nicht, alles allein zu schaffen. Es bedeutet, die Verantwortung für dich selbst zu übernehmen – und dazu gehört manchmal auch, die richtige Hilfe zu suchen.
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Fazit

Selbstwirksamkeit ist kein angeborenes Talent, das man entweder hat oder nicht. Sie ist ein Prozess – wie ein Muskel, den man trainieren kann. Jeder kleine Schritt, jedes bewusst gesetzte Ziel, jeder bewältigte Rückschlag ist ein Beweis: „Ich kann mein Leben beeinflussen.“
Vielleicht fühlst du dich im Moment noch machtlos oder überwältigt. Doch schon eine winzige Handlung – ein kurzer Spaziergang, ein ehrlich ausgesprochenes Bedürfnis, ein kleines Erfolgstagebuch – kann den Stein ins Rollen bringen. Mit jeder Erfahrung wächst dein Vertrauen in die eigene Stärke.
Wichtig ist, Geduld mit dir selbst zu haben. Veränderung geschieht nicht über Nacht, sondern im Alltag, in den vielen kleinen Momenten, in denen du handelst, statt aufzugeben. Und wenn du merkst, dass die Last zu groß wird: Hilfe zu suchen ist Teil deiner Selbstwirksamkeit – nicht ihr Gegenteil.
Am Ende geht es darum, wieder zu spüren: „Ich bin nicht nur Zuschauer meines Lebens, sondern Gestalter.“ Mit dieser Haltung kannst du neue Wege gehen, mutiger Entscheidungen treffen und dir ein Leben erschaffen, das wirklich zu dir passt.
FAQ – Häufige Fragen zu Selbstwirksamkeit
Was bedeutet Selbstwirksamkeit einfach erklärt?
Selbstwirksamkeit heißt: der feste Glaube, durch eigenes Handeln etwas bewirken zu können. Es geht nicht darum, ob du objektiv fähig bist, sondern ob du vertraust: „Wenn ich etwas tue, hat es Wirkung.“
Wie kann man Selbstwirksamkeit im Alltag stärken?
Indem du kleine, erreichbare Ziele setzt, ein Erfolgstagebuch führst, bewusst positive Selbstgespräche trainierst und Rückschläge als Lernchancen betrachtest. Auch soziale Unterstützung und Vorbilder helfen, dein Vertrauen in die eigene Kraft aufzubauen.
Warum ist Selbstwirksamkeit wichtig für die psychische Gesundheit?
Weil sie dich widerstandsfähiger gegen Stress, Ängste und Depressionen macht. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit sehen Herausforderungen eher als machbar und bleiben handlungsfähig – selbst in Krisen.
Wie kann ich bei Kindern Selbstwirksamkeit fördern?
Indem du ihnen zutraust, Dinge selbst auszuprobieren, sie kleine Aufgaben bewältigen lässt und ihnen positives Feedback gibst. Kinder lernen Selbstwirksamkeit nicht durch Belehrungen, sondern durch eigene Erfahrungen.
Kann man Selbstwirksamkeit im Erwachsenenalter noch lernen?
Ja, auf jeden Fall. Selbstwirksamkeit ist kein starres Persönlichkeitsmerkmal, sondern veränderbar. Durch Training, Coaching, Therapie oder gezielte Alltagsübungen kannst du jederzeit neue Erfahrungen sammeln, die dein Vertrauen in dich stärken.
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